Wir können um die Ecke bohren. Einblicke in die Technik der Ölbohrung

Vertikal- & Horizontalbohrung - Techniken für verschiedene Einsatzgebiete und Gesteine

Öl- und Gasreservoirs, so wie die Deutsche Rohstoff sie erkundet und zur Produktion nutzt, bestehen aus Gesteinsschichten, die in der Regel mehrere Meter mächtig sind und sich in 1-4 Kilometern Tiefe befinden.

Der herkömmliche Weg, um diese Schichten zu erbohren und das wertvolle Erdöl und Erdgas, das sie speichern, zu fördern, ist die vertikale Bohrung. Hierfür bohrt man von der Oberfläche senkrecht nach unten, bis in die Öl führende Schicht. Das Öl befindet sich bei dieser Art von Bohrung in leicht durchlässigen, permeablen Gesteinen. Es kann durch den eigenen Druck in die Bohrung fließen und gefördert werden.

Seit langem gibt es auch die Möglichkeit, gerichtet zu bohren. Bei diesem Verfahren wird der Bohrkopf während der Bohrung abgelenkt. So kann er kontinuierlich in die Richtung geführt werden, in die man bohren möchte.

Eine Weiterentwicklung des gerichteten Bohrens stellt das horizontale Bohren dar. Bei diesem Verfahren wird zunächst vertikal, bis zur Tiefe der ölführenden Schicht gebohrt.. Sobald man dann diese Schicht erreicht hat wird der Bohrkopf und mit ihm das Gestänge und die Verrohrung um 90 Grad bis in die horizontale abgelenkt. Von dort aus wird dann die Bohrung über bis zu 4 Kilometer horizontal durch das ölhaltige Gestein geführt.

Spezial-Rig für das Anlegen von Horizontalbohrungen
Spezial-Rig für das Anlegen von Horizontalbohrungen
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Wir können um die Ecke bohren - Erschliessung unserer Ölfelder mit Horizontalborungen

Horizontalbohrungen für effektive Erschließung
Horizontalbohrungen ermöglichen eine effektive Erschließung
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Diese Technik eignet sich besonders bei sehr undurchlässigen Gesteinen. Bei einer einfachen vertikalen Bohrung würde zu wenig Öl in die Bohrung übergehen. Um die Fläche zu erhöhen werden horizontal lange Strecken angelegt in denen das Öl in die Bohrung eintreten kann.

Dieses moderne Verfahren der Horizontalbohrung wird bei allen Bohrungen, die die Deutsche Rohstoff finanziert, angewandt. Die horizontale Länge der Bohrung schwankt zwischen einer und zweieinhalb Meilen was in etwa 1,6 bis 4 Kilometer sind.

Die hoch entwickelte Bohrtechnik erlaubt es, die Bohrung sehr genau auf dem Pfad zu führen, den unsere Ingenieure vorab bestimmt haben. Und noch ein Vorteil der der horizontalen Bohrtechnik liegt auf der Hand: Es ist damit möglich, von einem relativ kleinen Bohrplatz aus ein ganzes Ölfeld, dass sich über eine Fläche von 3-5 Quadratkilometer erstreckt, zu erschließen. Der Flächenverbrauch an der Oberfläche ist minimal und beträgt nur die Größe eines halben Fußballfeldes.

Eine weitere Technologie, die in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen hat, ist das sogenannte Hydraulic Fracturing. Bei diesem Verfahren wird mit großem Druck eine Mischung aus Wasser, Sand und chemischen Additiven in die Bohrung gepumpt. Ziel ist es, an mehreren Stellen Risse in dem Gestein, das die Bohrung umgibt, zu erzeugen. Auf diese Weise kann mehr Öl in die Bohrung fließen.

Horizontalbohrungen haben sich als Stand der Technik etabliert

Öl und Gas Förderung auf dem Wind Pad

Beide Techniken, Horizontalbohrung und Hydraulic Fracturing, wurden im Zuge der Erschließung von Schieferölvorkommen perfektioniert. Schiefer wurde früher oft auch zum Regenschutz als Dachschindeln verwendet. Es ist ein sehr dichtes Gestein, aus welchem von alleine nur geringe Mengen Öl in die Bohrung fließen würden. Indem man feine Risse erzeugt, erhöht sich die Durchlässigkeit dieses Gesteins erheblich. Der beigemischte Sand wird in die Risse transportiert. Der Sand in den Rissen verhindert, dass diese sich durch den hohen Druck in 1 bis 4 km Tiefe von selbst wieder schließen.

Das Horizontalbohrverfahren wird mittlerweile in der Mehrzahl der Fälle in den Vereinigten Staaten angewandt. Noch 2004 förderten Horizontalbohrungen rund 14% des Schieferöls in den USA. Ende 2018 lag der Anteil aber schon bei 96%. Aus diesen Zahlen lässt sich erkennen, dass die Horizontalbohrtechnik die früheren Methoden nahezu vollständig abgelöst hat.

Auch die Deutsche Rohstoff und ihre Tochtergesellschaften nutzen die großen Vorteile der neuen Technologie. Unsere ersten Bohrungen im Frühjahr 2012 haben wir noch als Vertikalbohrungen niedergebracht. Seither haben wir rund 65 Horizontalbohrungen selbst unternommen und an Dutzenden weiteren mit kleineren Anteilen teilgenommen.

Öl und Gas Förderung auf dem Wind Pad
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Von einem einzigen Pad könne 10 oder mehr Bohrungen gleichzeitig niedergebracht werden und dadurch eine große Fläche erreicht und entwickelt werden.
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